20. März 2025
Rock’n’Roll mit den Popov-Brüdern in der Joggelihalle

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Sehr originell ist der Spruch nicht, aber für Toma Junior Popov und Christo Popov trifft er halt zu. Denn die beiden Brüder sind Söhne von Toma Popov, der ebenfalls Badmintonspieler war und ihnen offenbar den Weg zeigte. Dass sein Bruder Mihail auch professionell Badminton spielte und für Bulgarien an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney teilnahm, kann man gleich noch miterwähnen. Die Popovs lebten in Bulgarien, zogen dann aber nach Frankreich. Heute haben Toma Junior und Christo Popov den französischen Pass und vertreten die Farben der Trikolore. Zum Beispiel im vergangenen Sommer an Olympia in Paris. Der Grossanlass war ein Fest, auch für die beiden Brüder, die vor Heimpublikum spielen durften.
Toma Junior gewann seine Gruppe in der Gruppenphase in überzeugender Manier, schied dann aber im Achtelfinal aus. Im Doppel zusammen mit seinem Bruder war gar schon in der Gruppenphase Schluss. Um für den ultimativen Exploit zu sorgen und um die Medaillen mitzukämpfen, kam Paris vielleicht noch zu früh. Aber: Die beiden haben sich in der Weltspitze festgesetzt. Das bewiesen sie bisher auch an den YONEX Swiss Open in Basel, wo sie sich mit überzeugenden Leistungen im Einzel in die Viertelfinals vom Freitag vorkämpften. Dafür gabs wertvolle Weltranglistenpunkte, die sie auf dem Weg an die WM im Sommer gerne mitnehmen. Denn die findet in… Paris statt! Schon wieder ein Heimspiel für die Popovs, die beiden sind mit Glück gesegnet, zumindest, was die Spielorte grosser Badmintonveranstaltungen anbelangt.
Aber auch fürs Preisgeldkonto gibt es in Basel etwas. An den YONEX Swiss Open ist ja soviel Geld wie noch nie in der langen Geschichte des Turniers zu gewinnen: 250'000 US-Dollar. Mit ihren Siegen können die Popovs in der Einzelkonkurrenz sicher schon mal je 1260 US-Dollar einstecken. Gewinnen sie ihre Partien am Freitag, dann haben sie 3045 US-Dollar auf sicher. Einfach wird es nicht: Toma Junior trifft auf Li Shi Feng, immerhin die Nummer 4 des Turniers. Mut machen wird ihm allerdings, dass es in den Direktduellen der beiden 3:3 steht. Sein Bruder Christo bekommt es überraschend mit dem Inder Sankar Subramanian (BWF-Ranking auf Position 64) zu tun, der Anders Antonsen, die Nummer 2 der Welt, ausschaltete.
Ausgeschieden sind die Gebrüder Popov hingegen im Doppel. Nach ihrem Erstrundensieg gegen ein thailändisches Doppel folgte ein weiteres kräfteraubendes Duell gegen Thailand. Dessen Duo Kedren/Dechapol setzte sich am Ende mit 21:18 und 21:17 durch. Eine Belohnung gab es für Popov/Popov trotzdem: nämlich pro Person 787 US-Dollar und – das wollen wir nicht unterschlagen – 50 Cent. Das ist zwar nicht viel, aber besser als nichts. (AWS)