24. März 2024
Christian Wackernagel zieht eine positive Bilanz und verrät: «Ich habe jede Nacht Krämpfe»
Die Yonex Swiss Open 2024 sind Geschichte. Turnierpräsident Christian Wackernagel zieht deshalb Bilanz – und die fällt sehr positiv aus. Es war ein erfreulicher Jahrgang in der langen Geschichte des Turniers.
Christian Wackernagel, die Organisatoren von Sportveranstaltungen schwärmen an deren Ende gerne vom «besten Event ever». Sie auch?
Ich halte den Ball – oder weil wir ja beim Badminton sind: den Shuttle – flach und sage: Es war sicher eines der besseren Turniere, die wir organisiert haben. Die Zuschauerresonanz war nach den schwierigen Corona-Jahren und gegenüber im vergangenen Jahr deutlich höher. Das ist keine Überraschung. Schon im Vorverkauf hatten wir 20 bis 25 Prozent mehr Tickets verkauft. Insgesamt waren es 13'000 bis 15'000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Damit nähern wir uns wieder den Spitzenwerten in den Nullerjahren dieses Jahrhunderts an, in denen regelmässig zwischen 17'000 und 20'000 Badmintonbegeisterte in die Joggelihalle pilgerten. Der Trend zeigt also in die richtige Richtung. Auch sportlich war es ein tolles Turnier, das die Fans begeistert hat. Ich bin sicher, dass sich nächstes Jahr viele sagen werden: Die Yonex Swiss Open sind grossartig, da muss ich unbedingt wieder hin. Da bekommt man etwas geboten.
Welches Datum müssen sich die Fans fürs 2025 denn in die Agenda eintragen?
Es handelt sich um die Woche vom 18. bis 23. März – ein gutes Datum, denn die Fasnacht und Schulferien sind dann vorbei. Aber nochmals zum Turnier in diesem Jahr: Auch organisatorisch hat alles bestens geklappt.
Wie viele Helferinnen und Helfer haben denn dazu beigetragen?
Rund 150 Personen sind in der Organisation mit dabei – von jenen, die beim Aufbau der Infrastruktur mitmachen, über den Transport, das Akkreditierungswesen bis hin zu den Linienrichtern helfen alle mit.
Wie einfach ist es, diese Leute, die ja grösstenteils ehrenamtlich arbeiten, zu rekrutieren?
Da haben wir den Vorteil, dass viele Helferinnen und Helfer seit langem dabei sind – einige gar von Anfang an. Ich schätze, dass wir pro Jahr 20 bis 30 Personen ersetzen müssen, die aus unterschiedlichen Gründen ausscheiden, oft auch altershalber. Bis jetzt konnten wir deren Positionen stets ersetzen.
Was ist immer noch besonders herausfordernd?
Die Finanzen, wie jedes Jahr. Ohne genügend Geld wird es schwierig, den Anlass zu organisieren. Wir sind deshalb auf Sponsoren und Partnerfirmen angewiesen, die uns mit Cash und Dienst- und Sachleistungen helfen, damit wir unser jährliches Budget von 1,2 Millionen Franken einhalten können.
Wie ist das Feedback der Spielerinnen und Spieler?
Das ist hervorragend. Sie kennen und schätzen die Yonex Swiss Open. Das hilft uns, wenn die Spielerinnen und Spieler ihre Jahresplanung tätigen. Dann planen sie uns fest ein.
Christian Wackernagel, was werden Sie am Montag, ein Tag nach dem Turnier, machen?
Ich werde dann hier in der Halle sein und mich um verschiedene Bereiche kümmern. Denn das Turnier endet nicht einfach mit dem letzten Ballwechsel am Finalsonntag, sondern geht noch weiter. Es braucht zahlreiche Transporte, aber auch das Administrative, Rechnungsstellungen und Verdankungen, ist nicht zu unterschätzen. Zudem machen wir überall sogenannte Debriefings, damit darf man nicht zu lange warten. Jetzt unmittelbar nach dem Turnier ist alles noch frisch.
Dann frage ich anders: Was werden Sie am Montag in einer Woche tun?
Dann vielleicht wirklich lange ausschlafen. Denn ich bin keine 30 mehr wie damals, als ich mit dem Turnier angefangen habe. Das merke ich. Ich habe jede Nacht Krämpfe. Mein Körper braucht nach den Strapazen nun unbedingt den einen oder anderen Wellness-Tag.
Darf man noch fragen, wo Sie Krämpfe haben?
Vor allem in den Beinen. Das kommt vom vielen Treppensteigen und den weiten Wegen mit sicher 30'000 Schritten pro Tag. Die körperlichen, aber auch psychischen Anforderungen sind enorm.