8. Februar 2025
2006-2010: Brillant durch die zweite Dekade
![2007-03-17_20-46-55](https://www.swissopen.com/wp-content/uploads/2025/02/2007-03-17_20-46-55-scaled.jpg)
Den Badminton Swiss Open gelingt es mehr und mehr, sich als Stammturnier in der Badmintonwelt zu etablieren. Kleine und grössere Herausforderungen werden überwunden und das Turnier passt sich stets dem Zeitgeist an.
Linda Harzenmoser
Es scheint fast, als gäbe es kein Jahr, in dem an den Badminton Swiss Open nicht etwas neues ausprobiert wird. So wird 2006 beispielsweise erstmals Live Scoring im Internet angeboten, sodass Fans aus der ganzen Welt die Spielstände in Echtzeit mitverfolgen können. Das Turnier etabliert sich langsam aber sicher ausserdem als zweitgrösster Event in Europa hinter den All England, und passend dazu stehen in den Mixed-Halbfinals 2006 gleich drei englische Paarungen.
Im Folgejahr wird vom Badminton-Weltverband die «Super Series» lanciert, und die Swiss Open bewerben sich erfolgreich um einen Platz in der Turnier-Reihe. Das hat zur Folge, dass ein Vertragsdokument mit 60 Seiten unterzeichnet und befolgt werden muss, aber auch, dass das Turnier nun von der zentralen Vermarktung des Weltverbands profitiert. Ausserdem wird neu das Rally-Point-System mit zwei Gewinnsätzen à 21 Punkte eingeführt. Die Tatsache, dass alle Nr. 1 der Welt anwesend sind, sowie die vielen Attraktionen und Side Events, locken erstmals 20'000 Zuschauer:innen in die St. Jakobshalle.
Aufgrund der Vorschriften der «Super Series» muss dann ein grosser Teil der Centre Court-Infrastruktur neu angeschafft werden – eine Investition, die mithilfe von grosszügigen Stiftungen gestemmt werden kann. Die St. Jakobshalle renoviert ausserdem das Foyer, was den Swiss Open ebenfalls zugutekommt. Herausfordernd bei der Durchführung im Jahr 2008 ist, dass am Wochenende die Show «Musikantenstadl» in der St. Jakobshalle gastiert. Das bedeutet, dass gleichzeitig die Courts ab- und die Holzhütte für den Stadl aufgebaut werden muss. Auf der sportlichen Seite zeigt sich das Turnier in diesem Jahr vor allem als Vorgeschmack auf die Olympischen Spiele in Peking.
2009 werden die Swiss Open mit hohem Besuch beehrt: Das Präsidium und der Vorstand (Council) des Weltverbandes kommen während des Turniers nach Basel, halten Sitzungen ab und nutzen die Gelegenheit, die Arbeit der Veranstalter zu verdanken und zu ehren. Ausserdem wird erstmals ein Schweizer Vertreter in den Council gewählt. Die Zusammenarbeit mit einer internationalen TV-Agentur ermöglicht es, die Spiele in über 20 Länder zu übertragen.
Ein Jahr später wird dann auch schon die 20. Austragung der Badminton Swiss Open gefeiert. Gemeinsam mit dem Schweizer Sportmuseum wird eine Badminton-Ausstellung gezeigt, das Organisationskomitee der Swiss Open wird Ehrenmitglied von swiss badminton und das Turnier an sich wird bei Swiss Top Sport, der Vereinigung der 20 grössten Sportanlässe der Schweiz, aufgenommen.
Das Jubiläumsjahr stünde aber nicht im Zeichen der Swiss Open, wenn nicht auch eine kleine Herausforderung zu bewältigen wäre: Da zeitgleich die grosse Schmuck- und Uhrenmesse Basel World stattfindet, ist die Basler Hotelkapazität an ihrer Auslastungsgrenze angekommen, und für die Swiss Open müssen Hotels am Zürcher Flughafen dazu gebucht werden. Das bringt zwar grossen logistischen Aufwand, den die vielen ehrenamtlichen Helfer:innen aber wie gewohnt stemmen können.