17. November 2024
1991-1995: In den Startlöchern
Im Jahr 2025 fänden die Badminton Swiss Open zum 35. Mal statt – wäre da nicht die eine Ausgabe, die 2020 pandemiebedingt nicht durchgeführt werden konnte. Da aber auch diese Ausgabe bereits vollständig geplant und organisiert war, kann man im Hinblick auf das Jubiläumsjahr dennoch mit gutem Gewissen von 35 Durchführungen sprechen.
In den folgenden Wochen soll hier deshalb eine kleine Reise durch die Vergangenheit stattfinden – beginnend mit dem Jahr, in dem alles begann:
Mit einer Clown-Nummer, 150'000 Franken Budget und organisiert ausserhalb des nationalen Verbandes – unter diesen ungewöhnlichen Begebenheiten starten die Badminton Swiss Open 1991 in ihre Erfolgsgeschichte.
Linda Harzenmoser
Als im Jahr 1990 klar wird, dass die Internationalen Meisterschaften der Schweiz ISM, ein renommiertes Badmintonturnier in Lausanne, nicht mehr stattfinden werden, geht ein Ruck durch die Schweizer Badmintonwelt. Schier von einem Tag auf den anderen entscheiden sich zwölf Badmintonbegeisterte aus der Region Basel, selbst ein Turnier auf die Beine zu stellen. Rolf Tittmann, Daniel Egli, Christian Wackernagel, Werner Baumgartner, Liselotte Blumer, Daniel Steiner, Maya Baumgartner, Moni Salathé, Marc Salathé, Charles A. Keller und Erich Bader nehmen sich der grossen Aufgabe an, innerhalb von wenigen Monaten, mit kleinem Budget und wenig Erfahrung ein grosses, internationales Badmintonturnier auf die Beine zu stellen.
Das gelingt – und ab der ersten Durchführung im Jahr 1991 ist die Medienpräsenz der Badminton Swiss Open gross. Das Schweizer Fernsehen und lokale Medien berichten vom Turnier, und die grösstenteils europäischen Spieler:innen locken mehrere tausend Zuschauer:innen in die kleine St. Jakobshalle. Bereits im Jahr 1992 gelingt es den Swiss Open, sich als Qualifikationsturnier für die im selben Jahr stattfindenden Olympischen Spiele in Barcelona zu positionieren, was das Antreten in Basel für die Badminton-Elite natürlich noch attraktiver macht. Zusätzlich kann eine Partnerschaft mit dem Konzern Ciba-Geigy eingegangen werden, was kostenlosen Eintritt am Freitag ermöglicht und so das Turnier auch für das Publikum beliebt hält.
Mit der dritten Durchführung im Jahr 1993 wird langsam klar, dass das eine langfristige Sache werden könnte: Die Ciba wird zum Titelsponsor, und Investitionen in die Infrastruktur werden getätigt. So wird beispielsweise in ein grösseres Foyer mit mehr Ständen, in eine VIP-Lounge und in Sponsorenlogen investiert, sodass die Badminton Swiss Open je länger je zukunftsträchtiger werden. Und auch in der Stadt Basel gewinnt das Turnier an Sichtbarkeit, vor allem mit Werbung in Trams, grösseren Plakaten und nicht zuletzt der Präsenz am Stadtfest zur Feier von 100 Jahren FC Basel.
1994 ist es dann soweit und der Wechsel von der kleinen in die grosse St. Jakobshalle steht an. Dies ermöglicht es dem Turnier, während allen Turniertagen einen Centre Court zu bespielen und fixe Tribünen mit 3000 Plätzen zu bieten. Sportlich gesehen ist dieses Jahr wohl das letzte, in dem die skandinavischen Spieler:innen alleine dominieren – immer mehr nehmen auch starke Teams aus Asien teil.
Was die Teilnahme der asiatischen Teams ausserdem unterstützt, ist die Möglichkeit, die Badminton Swiss Open zu einem besseren Datum auszutragen, nämlich nahe am Topturnier All England. Auch die Athlet:innen, die weit reisen müssen, können es sich so ermöglichen, in Europa zu bleiben und auch in Basel anzutreten. Nach diesen ersten paar Jahren und den bescheidenen Anfängen zeigt sich also eindeutig: Die Badminton Swiss Open stehen gerade erst in den Startlöchern.