24. November 2024
1996-2000: Immer mehr Aufwind
Die Jahre vor der Jahrtausendwende sind für die Badminton Swiss Open geprägt von kleineren und grösseren Herausforderungen. Trotzdem kann das Turnier finanziell und sportlich gesehen stetig wachsen und findet so im Jahr 2000 zum zehnten Mal statt – mit gut fünfmal so vielen Zuschauer:innen wie zu Beginn.
Linda Harzenmoser
Die Turnierwoche im Jahr 1996 begann für das Organisationskomitee mit einer eiskalten Überraschung: Bis am Abend zuvor fand in der St. Jakobshalle noch «Holiday on Ice» statt, und am Montag um 16 Uhr liegt immer noch Eis, wo eigentlich die Badminton-Courts aufgebaut werden sollten. Der somit nötige Wettlauf gegen die Zeit endete aber siegreich, und am Dienstag konnte das Turnier wie geplant starten. Wie vier Jahre zuvor zählten die Swiss Open auch 1996 als Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele – dieses Mal in Atlanta – weshalb sich erneut die Welt-Elite des Badminton in Basel zeigte. Neben den Courts etablierte sich das Foyer mit seinen Ständen als beliebter Treffpunkt für das Publikum.
Ein Jahr später konnten die Badminton Swiss Open direkt nach dem englischen Top-Turnier, den All England, stattfinden. Ein erstes Mal war auch der koreanische Verband mit Spieler:innen vertreten, und ein erster Online-Auftritt kam durch die Kooperation mit ‘badminton.ch’ zustande. Ebenfalls eine Première war es, dass 1997 zum ersten Mal mehr Titel an asiatische als an europäische Athlet:innen gingen.
1998 gestaltete sich dann wieder als herausforderndes Jahr. Der Sponsoringvertrag mit Ciba Geigy wurde nicht verlängert, weshalb es nötig wurde, ein finanzielles Loch von CHF 200'000 innert weniger Monate zu stopfen. Dies gelang jedoch, und durch einen Beitrag aus dem Lotteriefonds der Stadt Basel kam ein erstes Mal eine Standortmarketing-Partnerschaft zustande. Trotz eines finanziellen Verlustes und der Nicht-Teilnahme des chinesischen Teams wurde das Turnier erfolgreich durchgeführt und es fand unter anderem ein Kinder-Badmintonkurs statt, bei dem spätere Schweizer Profis wie z.B. Christian Bösiger teilnahmen.
Im Jahr 1999 musste einerseits mit einem kleineren Budget gearbeitet werden, andererseits nahmen viele asiatische Teams aufgrund der Wirtschaftskrise mit kleineren Teams teil. Trotz diesen Schwierigkeiten konnten aber auch Innovationen getätigt werden: Die Tribüne wurde erstmals von einer Gerüstbaufirma aufgestellt, und eine aussergewöhnliche Attraktion gab es im Foyer: Ein Internet-Café, in dem das Publikum zwischen den Spielen im – damals noch sehr neuen – Internet surfen konnten.
Das zehnjährige Jubiläum der Badminton Swiss Open, pünktlich zur Jahrtausendwende, feierte man sogar mit einer kleinen Feier mit Ansprachen im Basler Rathaus. Zusätzlich zu den Feierlichkeiten wurden neue, rote Bodenbeläge für die Courts angeschafft, und weil gleichzeitig wie das Turnier die Basler Fasnacht stattfand, charterte man -wegen Engpässen bei den Hotelzimmern- kurzerhand ein Hotelschiff an der Schifflände. Auch die Problematik, dass viele Athlet:innen sich kurz vor dem Turnier abmeldeten, löste man zielstrebig und beschloss, dass Abmeldungen ab zehn Tagen vor dem Anlass zu einer Busse führen würden.
Trotz kleinen und grossen Schwierigkeiten liefen die Badminton Swiss Open also Jahr für Jahr erfolgreich weiter und bewegten sich mit Zuversicht ins 21. Jahrhundert.